SLAP-Läsion
SLAP-Läsion
Eine SLAP-Läsion (Superior Labrum Anterior to Posterior) ist eine Verletzung der oberen (superioren) Gelenklippe (Labrum) der Schulter. Dort ist die Bizepssehne am Gelenkpfannenanker angewachsen. Das Labrum ist eine faserknorpelige Struktur, die die Gelenkpfanne der Schulter umgibt und für Stabilität sorgt.
Die Einteilung der SLAP-Läsionen ist äußerst komplex und reicht von Schweregrad 1 bis 8. Für den Patienten spielt diese detaillierte Einteilung allerdings kaum eine Rolle. Entscheidend ist vielmehr, ob eine konservative Behandlung möglich ist oder ob eine Operation notwendig wird. SLAP-Läsionen treten oft bei Überkopfsportlern auf. Besonders häufig sind sie in den USA anzutreffen, zum Beispiel bei Baseballspielern oder anderen Wurfsportarten, die mit einer erhöhten Außenrotation arbeiten. Bei uns sieht man SLAP-Läsionen häufig bei älteren Patienten ab 40 Jahren, meistens im Rahmen von degenerativen Veränderungen, aber auch bei Kletterern, Surfern oder Handballspielern.
Ursachen:
- Trauma (z. B. Sturz auf den ausgestreckten Arm)
- Wiederholte Überkopfbewegungen (z. B. bei Wurfsportarten, Gewichtheben
- Plötzliche ruckartige Bewegungen
- Degenerative Veränderungen (altersbedingt
Ablauf
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Symptome:
Es treten Schmerzen bei bestimmten Schulterbewegungen wie „Arme zur Seite und nach hinten drehen“ z. B. beim Sport, aber auch im Alltag beim Anziehen eines Sicherheitsgurts oder beim Haare kämmen (je nach Schwere der Verletzung) auf. Ein allgemeines Gefühl der Instabilität ist typisch. Oftmals kommen Knack- oder Schnappgeräusche bei Bewegung und ein Blockade-Gefühl hinzu. Vor allem aber ist der Patient eingeschränkt, wenn er etwas über Kopf machen möchte, wie beispielsweise Dinge vom Regal heben etc.

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Diagnose:
Bei der Diagnostik steht vor allem das MRT im Vordergrund. Eine SLAP-Läsion wird allerdings sehr oft nicht erkannt, weil sie in einem normalen MRT schlecht sichtbar ist. In einem Röntgenbild oder im Ultraschall sind SLAP-Läsionen überhaupt nicht darstellbar. Die Diagnostik der Wahl ist die MRT-Arthrographie. Hierbei wird ein Kontrastmittel in das Gelenk eingespritzt, das die kleinen Risse im Bizepssehnenanker und am Labrum sichtbar macht.
Um die Diagnose zu sichern, kann auch eine sogenannte diagnostische Infiltration hilfreich sein. Dabei wird der Bizepssehnenanker betäubt. Wenn die Schmerzen weg sind, kann man darauf schließen, dass das Problem beim Bizepssehnenanker liegt. So lässt sich feststellen, ob die Schmerzen tatsächlich von der Bizepssehne ausgehen.

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Therapie:
Konservative Maßnahmen wie Physiotherapie können bei kleinen SLAP- Instabilitäten erfolgreich sein, sollte die Symptomatik jedoch länger anhalten oder eine ausgeprägte SLAP-Läsion vorliegen, ist eine operative Behandlung zu empfehlen. In diesen Fällen bringt die Physiotherapie meistens gar nichts mehr.
Früher hat man versucht, den Bizepssehnenanker zu rekonstruieren (SLAP Repair). Dabei hat sich jedoch gezeigt, dass diese Operationen langfristig keine guten Ergebnisse bringen. SLAP-Rekonstruktionen gelten heute mehr oder weniger als obsolet.
ZUSAMMENFASSUNG:
SLAP-Läsionen sind nicht immer auf Anhieb erkennbar, daher sollte bei Unklarheiten immer ein Schulter-Spezialist zu Rate gezogen werden. Typische Symptome sind Klicken, Knacken und ein Blockade-Gefühl. Konservative Behandlung erfolgt mit Ruhigstellung, Physiotherapie und entzündungshemmenden Medikamenten. Bei schweren Fällen wird das Labrum arthroskopisch genäht oder geglättet. Erholung kann je nach Schweregrad Wochen bis Monate dauern. Eine frühzeitige Behandlung verbessert die Heilungschancen und vermeidet Spätfolgen.
Zu Hause
1
Ruhigstellung & Belastung reduzieren
- Vermeide Überkopfarbeiten, schwere Lasten und plötzliche Bewegungen.
- Falls nötig, kann eine Schlinge kurzfristig Entlastung bringen, aber eine vollständige Ruhigstellung über längere Zeit ist nicht sinnvoll.
2
Kühlen zur Schmerzlinderung
- Eispackungen(in ein Tuch gewickelt) für 15–20 Minuten alle paar Stunden anwenden.
- Besonders in den ersten Tagen nach der Verletzung hilft Kälte, Schwellungen zu reduzieren.
3
Schmerzmanagement
- Schmerzmittelwie Ibuprofen oder Paracetamol können helfen, aber nur nach Absprache mit einem Arzt.
- Natürliche Alternativen: Ingwer oder Kurkuma haben entzündungshemmende Eigenschaften.
4
Sanfte Bewegungsübungen (wenn der Schmerz es zulässt)
- Pendelschwingen: Leicht nach vorne beugen und den Arm locker in kleinen Kreisen schwingen.
- Isometrische Übungen: Den Arm sanft gegen eine Wand drücken, ohne Bewegung auszuführen.
- Vermeide ruckartige oder schmerzhafte Bewegungen.
5
Kräftigung nach Abklingen der Schmerzen
- Theraband-Übungen zur Stabilisierung der Schulter.
- Rotatorenmanschette gezielt stärken (z. B. Außenrotation mit Theraband).
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OA Dr. Georg C. Bézard
Arztpraxis Döbling
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